„Ich bin jetzt auch ein Coach“ titelt die Sonntagszeitung am 11. August. Der Coachingmarkt boomt. „Ich bin jetzt auch ein Coach“ sagen sich heutzutage viele Manager, Beziehungsempathen, Gesundheitsfreaks, Influencer und selbständig Ambitionierte in allen Branchen und Bereichen. Auf der anderen Seite gibt es diejenigen, die sagen „ich brauche jetzt auch einen Coach“. Im Artikel (den ihr unten verlinkt findet) beleuchtet das Sonntags-Blatt die Chancen und vor allem die Risiken und Probleme, die der Boom mit sich bringt.
Hier die 5 wichtigsten Punkte aus dem Artikel:
- Boom des Coaching-Marktes: Die Nachfrage nach Coaching-Diensten ist stark gestiegen, was sich in der Vielzahl von spezialisierten Coaches und dem zunehmenden Umsatz der Branche widerspiegelt.
- Coaching ist ein unregulierter Beruf: Es gibt keine geschützte Berufsbezeichnung oder offiziell anerkannte Ausbildung für Coaches in der Schweiz. Jeder kann sich Coach nennen, was zur Folge hat, dass die Qualität der angebotenen Dienste stark variiert.
- Skepsis gegenüber Kurzzeit-Ausbildungen: Viele Coaches absolvieren nur sehr kurze und oft teure Ausbildungen, was Fragen zur Qualität dieser Kurse aufwirft.
- Vermischung von Pseudowissenschaft und Esoterik: Viele Coaches bieten Methoden an, die auf Esoterik und pseudowissenschaftlichen Ansätzen basieren, was die Seriosität der Branche in Frage stellt.
- Fehlende Schweigepflicht: Coaches unterstehen keiner gesetzlichen Schweigepflicht wie etwa Psychologen oder Anwälte, was Risiken im Umgang mit sensiblen Informationen birgt.
Meine Empfehlung für Coaches:
- Nutze den wachsenden Markt, um Deine Nische zu finden und Dich dort zu etablieren. Spezialisierung kann dabei helfen, sich von der Masse abzuheben und gezielt Kunden anzusprechen.
- Biete (wissenschaftlich) fundierte Methoden an und kommuniziere diese klar an Deine Kunden. Transparenz und Ehrlichkeit über die eingesetzten Techniken fördern das Vertrauen in Ihre Arbeit.
- Als Coach ist es wichtig, sich kontinuierlich weiterzubilden und sich auf ethische Standards / ein gesundes Werteset zu verpflichten. Dies schafft Vertrauen und hebt Dich von unprofessionellen Anbietern ab.
- Obwohl keine gesetzliche Schweigepflicht besteht, sollten Sie als Coach eine strikte Vertraulichkeit praktizieren. Entwickeln Sie klare Richtlinien zum Datenschutz und informiere Deine Klienten darüber.
Meine Empfehlung für Kunden:
- Ergebnisse: Ein Coach muss Dir in erster Linie helfen, Deine Ziele zu erreichen. Schau Dir seine Referenzen an. Noch wichtiger aber: vereinbare klare Ziele in kleinen Zeithorizonten. Fange klein an und miss Deinen Coach an konkreten Ergebnissen.
- Entwicklung: Miss Deine Entwicklungen und reflektiere strukturiert (regelmässig und schriftlich) darüber. Teile die Ergebnisse mit dem Coach und baue Deine nächsten Ziele auf dem Erreichten auf.
- Einfluss: Wirkung geht immer vor Methode und Zertifikaten. Hilft Dir Dein Coach besser zu werden? Dann mach weiter mit ihm! Nicht? Dann such Dir einen Neuen.
Am Ende des Tages gibt es im Coaching für beide Seiten keine Erfolgsgarantie. Achtet bei der Wahl eines Coaches / Coachees auf den gesunden Menschenverstand und Euer Bauchgefühl. Fangt klein an, feiert Erfolge und lernt aus Fehlern. Entwickelt Euch gemeinsam oder trennt Euch wieder.