Du kannst in 12 Wochen mehr schaffen, als andere in einem Jahr – das versprechen Brian Moran und Michael Lennington in ihrem Buch „Das 12-Wochen-Jahr“.
Ich habe das Buch für Dich gelesen und das 12-Wochen-Jahr im Job und im Privatleben getestet.
Hier erkläre ich Dir einfach die Basics, gebe Dir Tipps für Deinen Erfolg und weihe Dich in meine Erkenntnisse ein.
Die Grundlagen
Top-Performer haben keine besseren Ideen, sie setzen sie einfach besser um.
Der Markt belohnt nur die Ideen, die auch umgesetzt werden.
Die 9 Elemente: 6 Disziplinen und 3 Prinzipien
Die 6 Disziplinen
Die Vision
Der Plan
Die Prozesskontrolle
Die Fortschrittsmessung
Die Zeitkontrolle
Die 13. Woche
Die 3 Prinzipien
Accountability
Commitment
Greatness in the Moment
Die Disziplinen
Die Vision
Die Vision ist Dein Startpunkt für Deine Höchstleistungen.
Sie ist Dein „Warum„, Dein Sinn und Deine emotionale Verbindung, wenn es mal schwierig wird.
Deine Vision muss grösser sein, als die Gegenwart.
Beschreibe (Aufschreiben!) Dein Leben wie Du es Dir wünschst:
in 5 Jahren
in 2 Jahren
in 12 Wochen
Decke alle für Dich wichtigen Bereiche ab:
Beziehung
Familie
Einkommen
Lebensstil
Gesundheit
Spiritualität
Bleibe einfach und klar.
Do’s: Visualisiere Deine Vision, Teile sie mit anderen, lebe sie!
Dont’s: Zweifel an der Macht der Vision, nicht Sinn-stiftende Vision wählen, Vision zu klein wählen, Vision nicht mit den dem 12-Wochen-Plan und den täglichen Aktionen verbunden.
Meine Erfahrungen
Die Vision ist Dein Nordstern – bevor Du loslegst, musst Du wissen, wo Du stehst und wo Du hin willst. Wie sieht Dein Leben in 5 Jahren aus: ich habe mir ein Bild gebastelt und ausgedruckt über meinen Schreibtisch gehängt.
Mir hilft es, wenn ich mich darauf fokussiere, WER ich sein möchte und nicht WAS
Meine Vision habe ich mir in 4 Kategorien aufgeteilt und je Kategorie 5-7 Ziele definiert:
Ich (Körper & Gesundheit)
Familie und Freunde (inkl. Beziehung)
Geldstrom (Job, Finanzen, weitere Einkünfte)
Passion und Kreativität
2. Der 12-Wochen-Plan
Der 12-Wochen-Plan ist ein schriftlicher Plan, der Dir hilft
Fehler zu reduzieren
Zeit zu sparen
Fokus zu geben und zu halten – die richtigen Dinge zu tun
Fokussiere Dich auf 1-3 strategisch wichtige und mit Deiner Vision alignierten Ziele
Definiere die Schlüsselaktivitäten je Ziel
Do’s: Weniger ist mehr, wähle spezifische und messbare Ziele, formuliere die Ziele positiv, mache die Ziele realistisch aber stretch (sind sie ohne Sondereffort erreichbar, musst Du sie nicht als Ziele definieren – du erreichst sie auch so), ordne alle Schlüsselaktivitäten einer Woche zu.
Dont’s: Ziele nicht mit Vision aligniert, zu viele Ziele, harte Entscheide (Verzicht!) nicht fällen, zu komplex, nicht Sinn-stiftend.
Meine Erfahrungen
Mir hilft es, wenn ich für meine 4 Kategorien der Vision wenige aber klare und ambitionierte Ziele festlege.
Den Plan halte ich bewusst sehr einfach: Ziel, Schlüsselaktivität inkl. Wochenzuordnung. So einfach, dass ich ihn problemlos in meiner Apple-Notizen-App erstellen kann und ihn jederzeit im Zugriff habe.
Essentiell für mich ist, dass ich die zwölf vor mir liegenden Woche analysiere (sind Ferien oder Abwesenheiten geplant, stehen Workshops oder Klausuren an, …) und die Ziele für jede Woche dementsprechend wähle.
3. Die Prozesskontrolle
Willenskraft alleine reicht nicht aus!
Wenn es schwierig wird, brauchst Du die Prozesskontrolle als unterstützende Struktur.
Plane Deine Woche, absolviere das wöchentliche Accountability-Meeting. Zwei wesentliche Strukturelemente:
Do’s:
Wochenplan: wöchentliche Aktivitäten, keine ToDo-Liste, wenn möglich: physisch.
Accountability-Meeting: Anfang Woche, hol Dir Unterstützung von einer vertrauten Person.
Dont’s: Wochenplanung findet nicht statt (keine Zeit, kein Bedarf, „ich weiss, was zu tun ist“, keine Verbindlichkeit), alle Aufgaben werden in den Plan geschrieben, ständig kommen neue Ziele hinzu, Deine Tagesaktivitäten werden nicht durch den Wochenplan gesteuert.
Meine Erfahrungen:
Mein Wochenplan ist meine Lebensversicherung – ich plane entlang des 12 Wochenplanes, welche Aktivitäten ich in dieser Woche absolvieren will:
Wenn sie an einem bestimmten Tag stattfinden müssen, schreibe ich sie in den Kalender
Wenn sie Datums-unabhängig sind, arbeite ich mit 2 Aufgabenlisten (in der Apple-Erinnerungs-App).
Performance-Aktivitäten: diese Liste beinhaltet alle wichtigen Aktivitäten, die ich in meiner Performace-Zeit angehe
Buffer-Aktivitäten: diese Liste beinhaltet alle ToDo’s, die ich erledigen muss. Entweder in meinen Pfufferblockern (siehe unten) oder wenn ich gerade mal ein paar Minuten Zeit habe.
Ich schreibe meinen Wochenplan zudem physisch in ein Notizbuch, das ich immer dabei habe und hake erledigte (Performance-)Aktivitäten direkt ab.
Mein Wochenplan gibt mir jederzeit das Gefühl, an den richtigen Dingen zu arbeiten und meine Zeit richtig einzuteilen.
4. Die Fortschrittsmessung
Die Messung treibt die Umsetzung voran.
Lerne die Fortschrittsmessung (und die Realität) zu lieben!
Frühindikatoren: messen Deine Aktivitäten (z. B. Anzahl Joggingrunden)
Spätindikatoren: messen das Ergebnis (z. B. Gewicht)
Do’s: Fokus auf Aktion statt Ergebnis (höhere Kontrolle!), einfach und zeitnah, Wirkung vor Perfektion (85% als Ziel), produktive Spannung erzeugen (konstruktiver Druck / optimales Leistungsniveau).
Dont’s: zu kompliziert oder unwichtig, keine wöchentliche Messung, Aufgeben bei schlechten Ergebnissen.
MeineErfahrungen:
Ich nehme wichtige Aktionen direkt in den Wochenplan auf und führe auch die Messung in meinem Notizbuch durch (Anzahl erfolgreiche Aktivitäten / Anzahl total Aktivitäten).
Der Fokus auf das Messen der Aktionen führt zu weniger Frustration (Ergebnis noch nicht erreicht) aber viel Verbindlichkeit und Freude am Prozess.
Für übergreifende Ziele führe ich eine persönliche Balanced Scorecard (entlang meiner 4 oben erwähnten Kategorien der Vision) – dazu später mehr.
5. Zeitkontrolle
Kontrolliere Deinen Tag – setze Deine Zeit bewusst ein.
Organisiere Dein Leben rund um Deine Prioritäten.
Opfere Deinen Komfort. Hebe Dich vom Mittelmass ab.
Etabliere Deine ideale Woche (Modelwoche) mit Zeitblockern:
Strategische Performance-Blocker: 3 Stunden in der Woche Deiner „besten“ Zeit zur Arbeit an Deinen Prioritäten
Zeitpuffer-Blocker: 2 mal 30 Minuten pro Tag für Emails, Anrufe, ToDo’s, schnelle Sitzungen.
Breakout-Blocker: 3 Stunden in der Woche zur Erholung, Regeneration, Ideengewinnung.
Do’s: Arbeite nach Deinem physischen Wochenplan, folge Deiner idealen Woche
Dont’s: „Business as ususal, Multitasking, Ablenkungen, beschäftigt statt produktiv sein
Meine Erfahrungen:
Setze die Blocker um – auch wenn Du Zweifel hast. Es ist eindrücklich, was ich in einem 3 Stunden-Performance-Blocker leisten kann.
Setze den Performance-Blocker anfangs Woche – erledigt ist erledigt – und dann, wann Du fit bist. Bei mir idealerweise Montagmorgen, wenn es meine Termine zulassen.
Die Pufferblocker hatten bei mir einen weiteren Nebeneffekt: zuerst habe ich News und Social Media nur dann gelesen. Mittlerweile verzichte ich komplett darauf. News-Apps gelöscht. Social Media via Bildschirmzeit auf 1 Minute / Tag reduziert.
6. Die 13. Woche
Nimm Dir Zeit zur Regeneration und zur Reflektion.
Beurteile die Resultate.
Starte die nächsten 12 Wochen.
Feiere!
Die Prinzipien
7. Accountability
Accountability is ownership – not consequences.
Fördere Deine Eigenverantwortlichkeit: Selbstverantwortung ist die einzig echte Verantwortung.
Gewinne Kontrolle über Dein Leben: Zuerst in Deiner Einstellung, dann in Deinen Aktionen.
Trainiere Deine Einstellung: Sehe Dich nicht als Opfer. Du hast die Freiheit der Wahl (choose-to not have-to) Deiner Aktionen und Reaktionen.
Fokussiere Dich auf die Aktionen, die Du kontrollieren kannst, nicht die Rahmenbedingungen ausserhalb Deines Einflusses.
Do’s: Schreibe auf, wie Du mehr Eigenverantwortlichkeit zeigen willst, lege Deine Opfer-Mentalität ab, hör auf Dich selbst zu bemitleiden, kläre Deine Erwartungen, lerne vom Leben, wertschätze die Realität, fokussiere auf die Zukunft und Dinge, die Du kontrollieren kannst, nutze den Moment, mach Dinge anders, wenn sie nicht funktionieren, wähle verbindliche Gesellschaft.
Dont’s: Accountability als Konsequenz sehen, mehr auf andere achten, als auf Dich.
Meine Erfahrungen:
Alles beginnt im Kopf: Deine Vision muss genügend stark sein, dass Du es am Morgen kaum erwarten kannst, aufzustehen. Reiner Zwang reicht nicht.
Denke gross und belohne / bestrafe Dich! Ich liebe Wein: ein Glas gibts aber nur, wenn ich meine Ziele erreicht habe.
Eliminiere konsequent alles aus Deinem Denken, dass Du nicht beeinflussen kannst (erledigen, delegieren, ignorieren).
8. Commitment
Commitment is an act not a word.
Verbinde Dich emotional und intellektuell mit Deinen Aufgaben
Keine Entschuldigungen oder Ausreden, nur Resultate
Dein festgehaltenen Absichten müssen stärker sein, als Deine unterbewussten Absichten
Do’s: Nicht über-commiten (weniger ist mehr!), mach Deine Commitments öffentlich, stell Dir Verbündete zur Seite.
Dont’s: Aufgeben, wenn Commitments nicht eingehalten werden, Rückschritte oder Misserfolge schönreden, Dein eigenes Wort nicht respektieren
Meine Erfahrungen:
Sei streng: 90% einer Aktivität abgeschlossen, ist nicht abgeschlossen.
Investiere Deine Energie in Optionen statt in Jammern.
Sei ambitioniert, aber mute Dir nicht zu viel zu.
9. Greatness in the Moment
„Play in the zone, live in the moment“
Der wichtigste Tag ist immer heute – der aktuelle Moment ist der einzige, den Du direkt mit Deiner Aktion beeinflussen kannst.
Konsistenz und Disziplin machen den Unterschied vom Mittelmass zur Spitze.
Meine Erfahrungen:
Machen, nicht Denken: ein Problem ist oft schneller gelöst, wenn Du es anpackst, als die Zeit die verstrich, als Du Dir darüber Sorgen gemacht hast.
Oft löst sich eine Aufgabe bereits mit 20% des Aufwandes, den Dur ursprünglich geplant hast. Agiere schnell und einfach. Iterativ.
Disziplin in einem Bereich (z. B. Sport) hat positive Effekte auf Deine Disziplin in anderen Bereichen (z. B. Arbeit).
Mein Fazit: Für mich ein unglaublicher Effektivitäts- und Effizienzboost. Bessere und schnellere Ergebnisse. Weniger Stress und das Gefühl, ich sollte längst etwas anderes machen. Das Buch ist in einem halben Tag (max.!) gelesen, in einem weiteren Tag hast Du Dein Set-up erstellt, nach Deinen ersten 12 Wochen bist Du bereits ein Profi und willst nichts anderes mehr. Absoluter Kauf- und Lesetipp.